ALTERNATIVEN
Minoxidil (Regaine/Rogaine)
Minoxidil zur Behandlung von Haarausfall
Ein weiteres Präparat, das zur Behandlung von Haarausfall verwendet wird, ist Minoxidil. Es ist in Deutschland rezeptfrei erhältlich – u. a. unter dem Handelsnamen Regaine – und wird in Form einer Lösung oder als Schaum angeboten. Die Anwendung erfolgt in der Regel zweimal täglich auf die betroffenen Stellen der Kopfhaut.
Minoxidil wurde ursprünglich als Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt. Im Zuge der Anwendung zeigte sich in einigen Fällen ein verstärktes Haarwachstum als Nebenwirkung. Daraufhin wurde eine äußerlich anzuwendende Formulierung zur Behandlung von Haarausfall entwickelt.
Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht abschließend erforscht. Es wird angenommen, dass Minoxidil die Durchblutung der Kopfhaut verbessern und dadurch die Versorgung der Haarfollikel fördern kann.
Die Anwendung erfolgt direkt auf der Kopfhaut. Dabei sollte das Präparat ausschließlich auf die Haut und nicht auf die Haare selbst aufgetragen werden. Ein mögliches erstes sichtbares Ergebnis kann frühestens nach etwa 3 bis 6 Monaten eintreten.
Zu Beginn der Behandlung kann es zu einem vorübergehenden vermehrten Haarausfall (sogenanntes „Shedding“) kommen. Dies wird in der Fachliteratur als mögliches Zeichen eines sich einstellenden Behandlungseffekts beschrieben.
Wird die Anwendung von Minoxidil abgesetzt, kann der Haarausfall wieder fortschreiten. Die kontinuierliche Anwendung ist daher Voraussetzung für den möglichen Erhalt des Effekts.
Minoxidil ist in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Für Frauen wird häufig eine Konzentration von 2 % empfohlen, für Männer 5 %. Die Auswahl der richtigen Konzentration sollte in Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt erfolgen.
Die Anwendung im Bereich von Bart oder Augenbrauen ist derzeit kein zugelassener Anwendungsbereich und sollte nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Der Preis für eine Packung Regaine beträgt etwa 60 € und reicht für etwa 3 Monate aus.
Was sind Nebenwirkungen von Minoxidil?
- Herzrasen (sog. Tachykardie)
- Augenringe
- Schuppenbildung
- Herzbeutelentzündungen
- Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel
- Wassereinlagerung des Gewebes (sog. Ödembildung)
- vermehrtes Haarwachstum an Gesicht, Arme, Rücken
- erhöhter Blutzuckerspiegel (auch Hyperglykämie genannt)
- erhöhter Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie, kann u. a. zur Gicht führen)
- bei Überdosierung: Schwindel, Schwäche, Benommenheit
- Kopfschmerzen
- Juckreiz und Rötungen, die nach längerer Anwendung meist wieder vergehen
- vermehrtes Haarwachstum an Körperstellen, auf die Minoxidil nicht aufgetragen wurde
- selten kann es auch zu einer Blutdrucksenkung kommen
Die Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen kann individuell unterschiedlich sein.
Hinweise zur Anwendung
Nach dem Auftragen sollte das Präparat mindestens 4 Stunden auf der Kopfhaut verbleiben, ohne dass gewaschen oder geföhnt wird. Minoxidil darf nicht gleichzeitig mit anderen Wirkstoffen aufgetragen werden, es sei denn, eine ärztliche Empfehlung liegt vor.
Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Bitte wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um individuelle Empfehlungen zu erhalten.