Gut zu wissen!
Haarausfall

Volles und gesundes Haar zu haben ist nicht selbstverständlich und wird in vielen Kulturen als Teil eines gepflegten Erscheinungsbildes wahrgenommen.
Haarausfall tritt häufig schleichend auf und wird oft erst dann bewusst wahrgenommen, wenn sich das Haarbild sichtbar verändert.
Für manche Personen kann der Verlust von Haaren belastend sein. Insbesondere Männer sind vom fortschreitenden und erblich bedingten Haarausfall betroffen, aber auch viele Frauen erleben eine sichtbare Ausdünnung des Haarbildes.
Bei Männern verläuft der Haarausfall in der Regel schrittweise und beginnt häufig ab dem Alter von etwa 20 Jahren. Er tritt zuerst im Bereich der Schläfen (Geheimratsecken) und an der Stirn (Frontalbereich) auf und kann sich nach hinten zum Scheitelbereich (Tonsur) ausweiten. Im späteren Verlauf können sich diese Areale verbinden, wodurch größere kahle Zonen entstehen. Bei einigen Betroffenen beginnt der Haarausfall auch am Wirbel und breitet sich im Verlauf kreisförmig aus.
Der Haarverlust kann von manchen Betroffenen als beeinträchtigend empfunden werden.
In einigen Fällen wird über Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden berichtet.
Individuelle Wahrnehmung und Umgang mit dem veränderten Haarbild sind dabei sehr unterschiedlich.
Hamilton-Norwood-Skala
Wie der Haarausfall bei der androgenetischen Alopezie verläuft, zeigt die Hamilton-Norwood-Skala, welche von James Hamilton im Jahr 1951 entwickelt wurde. Diese Skala beschreibt verschiedene Stadien des Haarverlusts in sieben Hauptstufen: Der typische Verlauf des androgenetischen Haarausfalls beginnt temporal (an den Schläfen) und frontal (an der Stirn). Später lichtet sich das Haar zudem im Bereich des Vertex (oberer Hinterkopf), bis sich die haarlosen Areale gegebenenfalls miteinander verbinden. Ein Haarkranz von oberhalb der Ohren um den gesamten Hinterkopf herum bleibt dabei meist erhalten. Je früher der Haarausfall beginnt, desto schneller kann er fortschreiten.
- Typ I: Kein oder sehr geringes Rückweichen des frontalen Haaransatzes.
- Typ II: Haarausfall frontal und temporal, Ausbildung von dreieckigen Regionen ohne Behaarung an den Schläfen (Geheimratsecken) geht nicht über eine zwei Zentimeter vor den äußeren Gehörgängen gedachte Verbindungslinie hinaus.
- Typ III: Geheimratsecken reichen nach posterior (Richtung Hinterkopf) über die vor den Gehörgängen gedachte Verbindungslinie hinaus; Mindestniveau für „Kahlheit“.
- Typ III (Vertex bzw. Scheitel): Haarverlust vor allem im Scheitelbereich, frontaler Haarverlust meist in Stadium I oder II, überschreitet Stadium III nicht.
- Typ V: Weiterer Haarverlust im Scheitelbereich, frontaler Haarverlust überschreitet Stadium III, Zonen werden durch ein deutliches Haarband voneinander getrennt.
- Typ VI: Zonen des ausgeprägten Haarverlustes frontal und auf dem Scheitel werden nur noch durch eine schmale Zone der Behaarung voneinander getrennt, das Haar an Schläfe und Hinterkopf nimmt „Hufeisenform“ an (auch Typ VI und VII).
- Typ VII: Gebiete des Haarverlustes in Stirn- und Scheitelregion sind ineinander übergegangen, laterale (zu den Seiten strebende) Ausbreitung der haarlosen Areale.
- Typ VIII: Vom ursprünglichen Haarwuchs verbleibt nur ein schmales Band, welches sich von den Ohren um den Hinterkopf herum zieht.
